Schalke kommt nach aussen immer gesichtsloser daher, dem will der Klub mit der Einstellung von Matthias Tillmann als Vorstandsvorsitzendem entgegenwirken.
Wie - das erklart der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer im kicker-Interview (Montagsausgabe).
Neuer starker Mann auf Schalke: Matthias Tillmann (re.
) im Handshake mit Karel Geraerts.
IMAGO/Team 2Der FC Schalke 04 wirkt nach aussen immer gesichtsloser.
Es gibt aktuell keinen Protagonisten, der im Stande ist, dem Verein die notwendigen Konturen zu verleihen.
Alles ist auf viele Einzelne verteilt, das Prinzip der Schwarmintelligenz funktioniert bei einem so emotionalen Klub wie diesem aber eben nur bedingt.
Einer, der auch in Bezug auf die Aussendarstellung vorangehen soll, ist Matthias Tillmann, der zum 1.
Januar als neuer Vorstandsvorsitzender eingestellt wird.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer reagiert beim Thema Aussendarstellung grundsatzlich erst einmal unaufgeregt.
"Das Wichtigste sind ein langfristiges Konzept und die notige Ruhe, um das umzusetzen.
Das ist wichtiger, als ein Interview mehr oder weniger zu geben", sagt der 46-Jahrige im kicker-Interview (Montagsausgabe).
"Selbstverstandlich schliesst das nicht aus, dass ein Verein mindestens ein, zwei Personen braucht, die dauerhaft in der Offentlichkeit stehen.
Aber nicht, weil sie das Scheinwerferlicht suchen - sondern weil sie die Positionen des Vereins selbstbewusst nach aussen vertreten.
"Tillmann soll "deutlich visibler sein" Ob Schalke die von ihm angedeuteten Gesichter zu bieten hat? "Ich glaube ja", meint Hefer.
"Es geht um die Balance: Zu viel ist definitiv schadlich, zu wenig ebenso.
" Die perfekte Mischung soll Tillmann finden, das ist der klare Plan, wie Hefer erlautert: "Unsere Erwartung ist, dass Matthias Tillmann deutlich visibler sein wird.
" Er sei kunftig "der Mann, der an der Spitze stehen und nach aussen die notige Ruhe ausstrahlen" werde.
Hefer und Co.
sind sich "sicher, dass Matthias Tillmann einen engen Bezug zum Kernprodukt aufbauen wird" - dies war Bernd Schroder, der im Januar 2022 als Vorstandsvorsitzender eingestellt wurde und in diesem Sommer seinen Posten schon wieder raumen musste, nicht gelungen.
Hefer: "Schalke 04 bedeutet viel Dynamik, riesiger Druck, komplizierte politische Gemengelagen.
Damit darf man nicht fremdeln - und das wird Matthias Tillmann nicht.
"Hefer und Tillmann sind alte Bekannte Hefer wird es wissen, schliesslich kennt er den Neuen schon mehrere Jahre.
"Wir haben sieben Jahre lang bei Trivago zusammengearbeitet, mehrere Jahre davon auf Vorstandsebene.
Wir kennen uns also sehr gut", sagt Hefer, der die eigens ins Leben gerufene Findungskommission fur die Suche nach einem Nachfolger Schroders verteidigt.
So sei Tillmann "nicht der einzige Kandidat gewesen, es gab eine ganze Reihe von starken Kandidaten.
Nur weil ich ihn schon lange und gut kenne, macht ihn das nicht automatisch zum Topkandidaten.
Ich habe die Wahl nicht allein getroffen.
" Im Gesprach: kicker-Redakteur Toni Lieto mit Axel Hefer (li.
).
Tillmanns Erfahrungsschatz sei "sehr breit, und das ist gerade fur einen Vorstandsvorsitzenden sehr wichtig.
So bringt er neben Erfahrung im Bereich Marketing und Sponsoring auch Kenntnisse in Finanzen, Strategie, Produktentwicklung und Contentproduktion ein.
" Uber das Fussball-Knowhow des 39-Jahrigen sagt Hefer: "Er ist Vorstandsvorsitzender, nicht Vorstand Sport.
Er wird sich in seiner Rolle in den Sport einbringen, das ist so besprochen.
Matthias hat selbst in der 4.
Liga gespielt und kennt sich gut im Fussball aus, Detailfragen wird er im Zweifel immer mit den verantwortlichen Personen aus dem sportlichen Bereich klaren konnen.
"Im kicker-Interview (Montagausgabe, ab Sonntagabend als eMagazine) spricht Hefer daruber, was auf Schalke schiefgelaufen ist, seit er 2021 den Vorsitz im Aufsichtsrat ubernommen hat, und wie er die Kritik von aussen an ihm und dem gesamten Gremium wahrnimmt.
Zudem spricht Hefer ausfuhrlich uber Clemens Tonnies und erklart, warum der Verein eine abermalige neue Struktur in der Fuhrungsspitze in Erwagung ziehen konnte.
Toni Lieto.